Initiativbewerbung schreiben: Tipps und Muster
Das Wichtigste zur Initiativbewerbung in Kürze
Wann lohnt sich eine Initiativbewerbung?
Wenn Du längerfristige Stellen und Führungspositionen anstrebst, kann sich eine Initiativbewerbung lohnen. Besonders in größeren Unternehmen besteht die Chance, dass nicht ausgeschriebene Stellen frei sind oder neue Positionen geschaffen werden.
Was sind die Vorteile einer Initiativbewerbung?
Eine Initiativbewerbung zu schreiben bietet die Vorteile, dass Du Dich nicht mit der Konkurrenz auf eine Stellenausschreibung bewirbst. Auch kannst Du den Umfang der Bewerbung frei wählen und musst nicht auf das Stellenprofil eingehen. So kannst Du individuell Deine Qualifikationen oder Skills hervorheben. Ein weiterer Vorteil ist, dass Du Chancen auf eine Position haben kannst, die erst noch geschaffen wird oder sich im Aufbau befindet.
Was sind die Nachteile einer Initiativbewerbung?
Eine Initiativbewerbung verlangt viel Vorarbeit, da Du Dich nicht auf eine Stellenausschreibung beziehen kannst. Auch musst Du oft erst noch herausfinden, wer Dein Ansprechpartner im Unternehmen ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass Du eventuell kein Feedback auf Deine Bewerbung erhältst oder nur eine indirekte Absage.
Wie schreibe ich eine gute Initiativbewerbung?
Beim Schreiben einer Initiativbewerbung helfen Dir folgende drei Schritte:
- Recherchiere zu Deinem neuen potenziellen Arbeitgeber und finde heraus, was dem Unternehmen bei einer Bewerbung wichtig ist.
- Finde heraus, wer im Unternehmen Dein Ansprechpartner ist und nimm Kontakt auf.
- Formuliere ein individuelles Anschreiben mit möglichst genauem Betreff und ansprechender Einleitung.
Was ist eine Initiativbewerbung?
Eine Initiativbewerbung ist eine Bewerbung, die Du ohne ein vorliegendes Stellenangebot schreibst. Deine Initiativbewerbung passt Du durch vorherige Recherche genau auf das Unternehmen an. Ziel der Initiativbewerbung ist es, dass Du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst und anschließend in der Firma Deiner Träume einen Arbeitsplatz erhältst.
Übrigens: Eine Initiativbewerbung ist nicht dasselbe wie eine Blindbewerbung. Eine Blindbewerbung schreibst Du sehr allgemein, sodass Du sie an viele verschiedene Firmen gleichzeitig schicken kannst. Eine Blindbewerbung ist daher eine Massenbewerbung.
Wo lohnen sich Initiativbewerbungen?
Du bist auf der Suche nach einem Ferienjob oder nach einer Aushilfsstelle? Dann sind nicht personalisierte Massenbewerbungen vollkommen in Ordnung. Bewirbst Du Dich jedoch auf eine längerfristige Stelle oder sogar auf eine Führungsposition ist eine gut recherchierte Initiativbewerbung das A und O. Am besten informierst Du Dich vorab und bringst in Erfahrung, ob sich eine Initiativbewerbung lohnt (Stichwort: Networking).
Die beste Wahl: Große Unternehmen
Die besten Chancen mit Deiner Initiativbewerbung hast Du bei größeren Unternehmen. Dort ist es wahrscheinlicher, dass eine Stelle frei ist oder eine ganz neue Position für Dich geschaffen werden kann. In Unternehmen mit nur zwei bis drei Mitarbeitern ist es dagegen unwahrscheinlich, dass ein Arbeitsplatz auf Dich wartet, wenn gerade keine konkrete Stelle ausgeschrieben ist.
Nur bekannte Firmen anschreiben?
An welche Firmen denkst Du zuerst für Deine Initiativbewerbung? Denkst Du an bekannte Firmen wie BMW oder Amazon? Dort ist die Konkurrenz von Bewerbern groß. BMW bekam 2003 zum Beispiel über 200.000 Bewerbungen. Das waren doppelt so viele Bewerber als es Angestellte im Unternehmen gab. Daher lohnt es sich oftmals, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und auch Unternehmen anzuschreiben, die nicht so populär sind.
Vor- und Nachteile einer Initiativbewerbung
Mit der Initiativbewerbung zur Traumstelle im großen Unternehmen? So einfach ist es nicht. Bevor Du mit dem Verfassen Deiner Initiativbewerbung beginnst, lohnt sich ein Blick auf die Vor- und Nachteile.
Vorteile einer Initiativbewerbung
Folgende Vorteile bietet eine Initiativbewerbung:
- Du musst Dich nicht mit der Konkurrenz messen. Im Gegensatz zu einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle, landet Deine Initiativbewerbung nicht auf einem großen Bewerbungsstapel.
- Durch eine Initiativbewerbung zeigst Du Engagement, Motivation und Interesse an der beruflichen Weiterentwicklung.
- Du kannst den Umfang der Bewerbung frei wählen (zum Beispiel nur eine Kurzbewerbung verschicken).
- Die Bewerbung muss nicht auf eine Stellenausschreibung angepasst werden. Du kannst so Qualifikationen und Soft Skills erwähnen, die nicht explizit im Inserat gefordert werden.
- Du kannst Chancen auf eine Stelle haben, die erst noch geschaffen wird.
- Wird aktuell nicht eingestellt, kannst Du mit einer Initiativbewerbung in die Bewerberdatenbank gelangen und zu einem späteren Zeitpunkt Chancen auf eine Stelle haben.
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Nachteile einer Initiativbewerbung
- Eine Initiativbewerbung kann auch einige Nachteile mit sich bringen: Die Vorarbeit für eine Initiativbewerbung kann zeitintensiver sein als bei einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung, da die konkreten Anforderungen eines Stellenprofils fehlen.
- Im Gegensatz zu einer ausgeschriebenen Stelle ist es nicht immer klar, wer der Ansprechpartner im Unternehmen ist. So kann es passieren, dass Deine Bewerbung auf dem falschen Schreibtisch landet.
- Es kann passieren, dass Du kein Feedback erhältst oder eine zeitlich verzögerte indirekte Absage ohne Begründung.
- Initiativbewerbungen können unnötig viel Arbeit verursachen, wenn Du immer Absagen erhältst.
Initiativbewerbung schreiben – aber wie?
Wenn Du eine Initiativbewerbung schreibst, solltest Du diese drei Schritte befolgen:
1. Recherchiere über Deinen potenziellen Arbeitgeber
Bevor Du Deine Bewerbung schreibst, solltest Du zunächst ausgiebig recherchieren. Entdeckst Du womöglich eine Lücke im Unternehmen, die Du mit Deinen Kompetenzen füllen kannst? Wenn ein Unternehmen zum Beispiel im Marketing gut aufgestellt ist, aber die Präsenz in den sozialen Medien noch ausgebaut werden könnte, ist das Deine Chance, Dich als Online Marketing Manager zu bewerben.
Tipp: Recherchieren, ob es aktuell schon ausgeschriebene Stellen gibt. Du solltest vermeiden, Dich mit einer Initiativbewerbung zu bewerben, wenn ein aktuell passendes Stellenprofil existiert.
Als Bewerber solltest Du außerdem herausfinden, was Deinem potenziellen Arbeitgeber bei einer Bewerbung wichtig ist. Einer unserer Initiativbewerbungs-Tipps: Nutze verschiedene Kanäle, um möglichst viel über Deinen möglichen Arbeitgeber herauszufinden.
Mögliche Kanäle sind:
- andere oder alte Stellenanzeigen
- Internetauftritt des Unternehmens (Karriere-Webseite, Facebook, Xing, LinkedIn)
- Jobmessen, Konferenzen und Networking-Veranstaltungen
- Arbeitgeberbewertungsportale
- Gespräche mit Mitarbeitern
- Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Branchenmedien)
Tipp: Du kannst in Deiner Vorbereitungsphase mit dem Unternehmen Kontakt aufnehmen und fragen, ob eine Initiativbewerbung gewünscht ist. So erfährst Du eventuell auch mehr über das Unternehmen und die Anforderungen an Jobsuchende.
2. Finde Deinen Ansprechpartner
Bei einer Blindbewerbung ist ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ üblich. Nicht so allerdings bei Initiativbewerbungen. Damit Deine Initiativbewerbung nicht ungelesen im Papierkorb verschwindet, solltest Du diesen Tipp beherzigen: Mache einen konkreten Ansprechpartner aus.
Wie Du Deinen Ansprechpartner ausfindig machst? Schaue Dir andere oder alte Stellenanzeigen an. Gerade größere Firmen haben auf ihrer Webseite oftmals vermerkt, an wen Du Deine Initiativbewerbung richten kannst. Oft kannst Du sie dort auch direkt online einreichen.
Übrigens: Manchmal lohnt es sich auch, die Initiativbewerbung direkt an die Fachabteilung zu richten. Die Leiter der Fachabteilung haben oftmals den besseren Überblick darüber, wo Not am Mann oder der Frau ist, als in der Personalabteilung. Und wenn Du dort überzeugst, wird sich der Fachabteilungsleiter bei der Personalabteilung für Dich stark machen. Den richtigen Ansprechpartner kannst Du beispielsweise gut über Business-Netzwerke wie Xing und Linkedin ausfindig machen, Dich dort direkt mit ihm vernetzen und in Kontakt treten.
3. Formuliere ein individuelles Anschreiben für Deine Initiativbewerbung
Nachdem Du ausgiebig recherchiert hast, ist es an der Zeit ein Anschreiben zu verfassen. Das solltest Du beachten, wenn Du eine Initiativbewerbung schreibst:
Betreff
Nenne im Betreff möglichst genau, auf welche Stelle Du Dich bewerben möchtest. Der Betreff könnte zum Beispiel so lauten: „Initiativbewerbung als Online Marketing Manager“.
Einleitung
Der Einleitungssatz sollte möglichst zum Weiterlesen anregen. Warum genau bewirbst Du Dich bei Diesem Unternehmen? Was ist Deine Motivation, dieses Anschreiben zu verfassen? Ein absolutes No-Go ist der Satz: „Ich bewerbe mich hiermit für eine Stelle als …“. Deine Zielposition solltest Du jedoch trotzdem nennen – nur eben kreativ und einzigartig verpackt.
Hauptteil
Wie bei jeder Bewerbung ist der Hauptteil Dein Eigenmarketing. Dort beschreibst Du Deine Kompetenzen und warum gerade Du einen Mehrwert für das Unternehmen bietest. Gehe auf Deine Stärken ein und ihre Relevanz für Deine angestrebte Stelle. Nimm jedoch davon Abstand, Deinen ganzen Lebenslauf wiederzugeben.
Schlussteil
Insbesondere wenn Du nur eine Kurzbewerbung (Anschreiben und Lebenslauf) verschickst, kannst Du hier anbieten, Deine gesamten Bewerbungsunterlagen zu verschicken. Wenn Du das schon getan hast, kannst Du um einen persönlichen Kennenlerntermin, also um das Bewerbungsgespräch, bitten. Im Gegensatz zu einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle, brauchst Du bei einer Initiativbewerbung nicht Deine Gehaltsvorstellungen angeben. Solltest Du Dich aus einer Festanstellung bewerben, kannst Du darum bitten, dass die Bewerbung vertraulich behandelt wird.
Tipp: Willst Du Dich bei einem internationalen Unternehmen bewerben, dann musst Du das Anschreiben oftmals auf Englisch verfassen. Tipps dafür bieten unsere Artikel zu "Überzeuge mit Deiner Bewerbung auf Englisch" und Lebenslauf auf Englisch.
Initiativbewerbung: Muster
Einleitung, Hauptteil und Schluss – mit unserem Muster für das Anschreiben Deiner Initiativbewerbung hast Du alle wichtigen Punkte im Blick.
Was gehört in eine Initiativbewerbung?
Zu guter Letzt musst Du die vollständigen Bewerbungsunterlagen nur noch abschicken. Doch was gehört eigentlich in eine Initiativbewerbung? Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Unser Tipp: Orientiere Dich am besten an den Anforderungen von anderen oder älteren Stellenausschreibungen.
Damit sich der Personaler gleich ein umfassendes Bild von Dir machen kann, möchte er meist:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- (Arbeitsproben)
- Zeugnisse
Viele Bewerber schreiben für ihre Initiativbewerbung auch nur eine Kurzbewerbung mit Anschreiben oder Lebenslauf. Wenn Du auch eine Kurzbewerbung schreiben möchtest, solltest Du Dein Anschreiben in dieser Art enden lassen: „Hat Sie meine Bewerbung neugierig gemacht? Gerne schicke ich Ihnen meine vollständigen Bewerbungsunterlagen zu.“
Mut zur Initiativbewerbung
Bist Du nach diesen Initiativbewerbungs-Tipps immer noch unsicher, ob sich eine Initiativbewerbung lohnt? Ja, das tut sie. Wichtig dabei ist jedoch, dass Du eine gut recherchierte und auf das Unternehmen angepasste Bewerbung schreibst.
Im Idealfall geht Deiner Initiativbewerbung außerdem ein Erstkontakt voraus. Dabei führen viele Wege zum Ziel. Am einfachsten knüpfst Du Kontakte in Business-Netzwerken, auf Jobmessen oder auf Networking-Veranstaltungen.
Und wenn Du nicht genommen wirst? Auch das ist nicht schlimm. Denn auch dann profitierst Du persönlich von jeder einzelnen Initiativbewerbung. Du erlangst wertvolle Erkenntnisse für Deinen weiteren Bewerbungsprozess und lernst dabei auch noch die Branche besser kennen. Und wer weiß – womöglich trägt Deine Initiativbewerbung in ein paar Monaten doch noch Früchte. Solltest Du eine Absage in diesem Fall erhalten haben, so kannst Du Deine persönliche Daten auch für die Zukunft in der Datenbank des Unternehmens speichern lassen – vielleicht sieht man sich so ein zweites Mal wieder.
Dein Weg zum Traumjob
Noch ein letzter Tipp für Deine Bewerbungen: Auf dem Weg zum Traumjob, solltest Du mehrere Kanäle aktiv nutzen. Um Dich als Person für den neuen Arbeitgeber interessant zu machen, ist es sinnvoll, auf sogenanntes Personal Branding zu setzen.
Deine Initiativbewerbung hat das Unternehmen überzeugt? Dann solltest Du Dir schnell unsere Tipps für häufige Fragen im Vorstellungsgespräch und erfolgreiche Online-Bewerbungsgespräche anschauen. Ebenfalls hilfreich: So überzeugst Du mit Deinen Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch.
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